Eine verkehrspolitische Radtour zu Fuß gab es noch nicht. Dabei ist es naheliegend, Konflikte und Rücksichtnahme mit Fußgängern zum Thema zu machen. Wie naheliegend das ist, haben wir auf der Runde mit Ruth Hammerbacher und Susanne von Fuss e.V. und Wolfgang Driehaus vom ADFC Osnabrück zwischen Rathaus, Arndtplatz, Willy-Brand-Platz und Nikolaizentrum gesehen. Da war es natürlich gut, dass auch der zukünftige Stadtbaurat Tiemo Weitemeier unter den Teilnehmern war. Die 12-köpfige Gruppe kam kaum voran, denn zu verbessern gibt es allerhand. Manchmal ist die Sache einfach: Ein Radwegschild am Ende Heinrichstraße stiftet Verwirrung, denn der Weg, der als Radweg gekennzeichnet ist, führt nach 5 m in den gemeinsamen Bereich mit Fußgängern auf dem Arndtplatz, also kein Radweg mehr, sondern ein Shared Space mit Fußgängern, in dem alle aufeinander aufpassen müssen. Solche widersprüchlichen Signale sollte n Radfahrende nicht bekommen.
An insgesamt 9 Punkten haben wir Mängel, Gefahren und Konfliktpotentiale diskutiert. Häufig ist die Infrastruktur dem gestiegenen Zahlen von Radfahrenden und Zufußgehenden nicht gewachsen. Bei Neubau und Sanierung der Straßen muss das gedeihliche Miteinander von Fuß- und Radverkehr von vornherein auch gedacht werden, wie es auch der Radentscheid schon 2022 gefordert hat.
Stadtbaurat tiemo Weeitemeier bei der Fußtour.
Denn Radfahrende möchte nicht die Gefährder sein, das ist einfach unangenehm – und auch selbst gefährlich. Wir haben diese Tour aber auch mit Ruth Hammerbacher von Fuss e.V. geplant, weil der ADFC voll hinter dem Konzept des Umweltverbundes steht, denn der funktioniert nur in einem Miteinander von Fußverkehr, öffentlichen Verkehrsmitteln und Radverkehr. Nicht zuletzt profitieren wir alle von besserer Aufenthaltsqualität in der Stadt: Die fängt beim der Planung des Fußverkehrs an. Beim Getränk beim Referat Mobile Zukunft in der Bierstraße waren alle begeistert und sehr zufrieden mit den Erfahrungen dieses verkehrspolitischen Spaziergangs. Der Perspektivwechsel lohnte sich.