Das kleine Fahrrad-Parkhaus zwischen Kamp und Nikolaiort

Fahrradparken in Osnabrück

Thorsten Knölke vom ADFC Münsterland war im Oktober zu einer Veranstaltung nach Osnabrück gekommen, und wollte mutig die Abstellanlage am Kamp/Nikolaiort ausprobieren. Hier sind seine Erfahrungen.

Ich hatte mich sehr gefreut, in Osnabrück am Kamp eine Mobilitätsstation vorzufinden, da ich nach einem sicheren Parkplatz für mein Fahrrad für die Nacht suchte.

Es funktioniert – nur nicht sofort

Am Nachmittag meiner Ankunft registrierte ich mich daher flugs und versuchte, einen Stellplatz für mein Fahrrad für die Nacht zu buchen, s.u.

Obwohl die Box fast leer war, konnte ich einen Platz frühestens ab Mitternacht buchen, ein Zeitraum „ab sofort“ wurde nicht angeboten, was mich sehr verblüffte. Glücklicherweise ist das Hotel am Nikolaiort im positiven Sinne etwas ungewöhnlich und ich durfte mein Fahrrad über Nacht im Hausflur abstellen, der eine Art nachts verschlossener Innenhof ist.

Am nächsten Morgen sah ich vom Hotelflurfenster aus, dass die Box komplett leer war (siehe Fotos im Link unten, die Du gern verwenden darfst). Weil ich noch ein wenig durch die Stadt bummeln wollte, stellte ich mein Fahrrad mit den bereits gebuchten Zugangsdaten ein, hätte es für diese Zeit allerdings nur dafür nicht gebucht, es war ein ausprobieren wollen.

Erfahrung anderer Radfahrer*innen

Mensch 1, männlich, ca. 40, Radboxnutzer. Er nutze diese Box regelmäßig, sie werde wenig genutzt, er fände immer einen Stellplatz in der unteren Ebene, er nutze nur die Box 2 (ich nutzte die Box 1). Grund: Sein Fahrrad steht dort wettergeschützt und sicher.

Mensch 2, weiblich, ca. 55, parkt ihr Rad regelmäßig auf dem Platz. Sie schloss ihr Fahrrad mangels freier Fahradbügel, die es dort in großer Anzahl gibt, an einen Stützpfeiler der Brücke zum Hotel am Nikolaiort an, direkt vor der Tür zur Fahrradbox 1. Die Box nutze sie nicht, weil ihr der Zugang zu kompliziert sei. Sie wäre nicht bereit, sich mit den Zugangsvoraussetzungen zu beschäftigen, allein, dass sie ihr Smartphone brauche, um einen Zugang zu buchen, sei für sie ein Ausschlusskriterium. Sie hätte im letzten Winter schon überlegt, die Box zu nutzen, damit das Fahrrad witterungsgeschützt sei, aber ließ es dann doch lieber draußen stehen wegen der Zugangsbeschränkungen.

Persönliches Fazit:

  • Die Registrierung war für mich einfach, unkompliziert und schnell erledigt
  • Meine persönlichen Angaben wurden bis auf die E-Mail-Adresse nicht geprüft
  • Eine E-Mail-Adresse kann anonym sein, daher ist Zugang für alle theoretisch anonym möglich (Datenschutz vs. Diebstahlschutz)
  • Ein sofortiges Einstellen sollte möglich sein, ist derzeit nicht gegeben
  • Eher für regelmäßige als für spontan nutzende gemacht
  • Wird wenig angenommen, was unterschiedliche Gründe haben wird, über die nur spekuliert werden kann und woraus leicht falsche Schlüsse gezogen werden können. Vielleicht reichen den meisten Menschen Anschließmöglichkeiten einfach aus.
  • Eine Evaluation seitens des Betreibers (der Stadtwerke Osnabrück) wäre interessant

Für mich persönlich ist die Möglichkeit des Anschließens wichtiger als der Wetterschutz, eine Box über Nacht immer die erste Wahl, während ich sie tagsüber wohl eher nicht nutzen würde, wenn es die Alternative Anschließmöglichkeit gibt.

Wir danken Thorsten für die Erlaubnis, seine Erfahrungen hier zu veröffentlichen.