Wissingen, 1. April 2023
Für die Autobranche bringt die Klimapolitik große Herausforderungen: Alles elektrisch oder doch mit alter Technik? Müssen wir dann auf ewig Öl aus der Erde Pumpen? Für Autos sind E-Fuels eine Lösung – alte Technik in neuem Saft. Diese Möglichkeit haben wir der Bundesregierung und ihrer vorausschauenden Verkehrs- und Forschungspolitik zu verdanken.
Nachtrag: Wenn es denn diese E-Fuels gäbe, tut es aber nicht, und es ist in Zukunft auch nicht absehbar.
Nachhaltiger Kraftstoff statt klobiger Batterien
Der politische Klimawandel wird jedoch vor der Fahrradbranche nicht haltmachen. Wo die Radlerin gestern noch selber strampelte, wird sie heute von einem Elektromotor unterstützt, gespeist aus klotzigen Batterien. Aber wie werden wir uns morgen auf zwei Rädern fortbewegen? Haben wir in 10 oder 20 Jahren genügend Strom für 20 bis 40 Millionen Pedelecs?
Die AG Verkehrstechnik des ADFC Osnabrück hatte in der Vergangenheit schon das erfolgreiche Projekt OpenBikeSensor auf die Beine gestellt. Die Geräte für die Abstandsmessung beim Überholen waren damals allerdings nur Nachbauten – unsere Techniker lechzten daher nach einer eigenen Neuentwicklung.
Mit e-Fuels hat Fahrradfahren wieder eine echte Zukunft
Dies ist nun gelungen. Heute stellen wir das erste E-Fuel-Ready Pedelec vor: „Ich höre immer Auto Auto Auto. Ich fordere, dass Technologieoffenheit auch für Fahrräder gilt. Sonst führt uns der Elektrowahn noch in eine Sackgasse“ leitet der ADFC-Vorsitzende Wolfgang Driehaus die Präsentation ein. Entwicklungschef Markus Heineking erklärt stolz: „Mit dieser Entwicklung hat Fahrradfahren wieder eine echte Zukunft. Es ist uns gelungen, einen neuartigen Motor für den Betrieb mit E-Fuels aufzutreiben.“ Da dieser Motor zwar leicht, aber doch etwas voluminös ist, bot sich für diesen Prototyp eine Befestigung über dem Vorderrad an. „Einige Anpassungen am Motor waren nötig, damit das Maschinchen auch E-Fuels aus deutschem Windstrom schluckt“ ergänzt Motorenspezialist Bernard Brunklaus. „Der Motor stammt nämlich von dem französischen Startup VS , daher ist er nicht ohne weiteres für hiesige E-Fuels geeignet. Mit einem kleinen Fuel-Kompensator ist uns jedoch die Anpassung gelungen.“
Der neu entwickelte Fuel-Kompensator für die Nutzung von E-Fuels im Pedelec-Motor.
E-Fuels im Pedelec verwenden? Mit so einem kleinen knatterrnden Ding vor dem Lenker – oder unter dem Hintern? das dann vielleicht nicht anspringt? Fortschritt sieht doch ehrlich anders aus. Das Pedelec, dessen Name sich aus „Pedal“ und „elektrisch“ zusammensetzt, hat seinen Siegeszug längst angetreten, und zwar wegen leisen, fast unhörbaren Elektromotors, der da so wunderbar arbeitet und nicht erst mühsam angeworfen werden muss. Als Sahnehäubchen hat eine E-Maschine einen Wirkungsgrad von 80 – 90 %, wesentlich mehr als jeder Verbrennungsmotor.
FDP begeistert vom technologieoffenen Ansatz
Ratsherr Oliver Hasskamp von der FDP äußert sich begeistert: „Dieser Entwicklung überzeugt mich absolut. Ich bin begeistert, dass nach dem SunGlider eine weitere revolutionäre Erfindung aus Osnabrük kommt. Mit diesem technologieoffenen Ansatz wird das Fahrrad aus einer Sackgasse geholt. Wir wünschen uns so etwas auch für die anderem Teile des Umweltverbunds.“
Auch die leitende Oberbaudireektorin Franziska Otto ist von der Entwicklung angetan: „Das ist eine wegweisende Entwicklung. Wir werden uns dafür einsetzen, die Markteinführung durch eine billigere Fahrradvignette zu fördern.
Eine nächste Weiterentwicklung für die Fahrradbranche schwebt den Entwicklern auch schon vor: Ein Fahrrad, das ausschließlich mit Bioenergie angetrieben wird. Sozusagen ein „Biobike“.
Wir danken insbesondere Herrn Rössler vom Automuseum Melle für die Unterstützung. Die Bilder mit der Velosolex haben wir dort aufgenommen. Die Velosolex ist ein Fahrrad mit Hilfsmotor und wurde im letzten Jahrhundert von 1946 bis 1988 in Frankreich gefertigt.